Dienstag, 6. April 2010

Wandern im Norden

Frohe Ostern! Dieser gruss kommt wohl etwas verspaetet, aber besser als nie oder? Das juedische fest pessach und das christliche fest ostern fallen in die gleiche jahreszeit. Und ich hatte in der woche vor ostern eine woche pessachferien. Eine woche lang reisen! Das hat sich richtig gelohnt und ich habe die zeit natuerlich so gut wie moeglich ausgenutzt. Es fiel mir zwar schwehr zu entscheiden wo ich hingehen wollte und leztendlich habe ich nur einen bruchteil geschaft, aber ich hatte eine schoene zeit. Genug der einleitung, jetzt moechte ich euch an meinen erlebnissen teilhaben lassen: Auf dem Bild ist Keren, eine andere Co-Workerin und ihre familie zu sehen. (von links: Ihre schwester Galil, ihre mutter, sie selber und ihr Bruder shachaf mit hund.) Eigentlich wollten ich und Keren zusammen wandern gehen, doch dann war Keren erkaeltet und so lud sie mich zu sich ein. Keren wohnt in der naehe von Tel-Aviv, in einer kleinen stadtwohnung. Sie hat eine nette kleine familie. Der vater war zurzeit in moskau, so dass ich ihn nicht kennenlernen konnte. Ich habe 2 naechte bei ihr uebernachtet und schabat mit ihnen verbracht. Am freitag abend sind wir zusammen ins 3D kino gegangen und haben "alice im wunderland" angeschaut. Ich war noch nie in einem 3D film, aber ich fande es nicht so umwerfend. Klar, es gab ein paar wirklich coole bilder, aber die storry war nicht sehr gut und ganz oft war nur ein teil des films in 3D. Die Begleitung war aber sehr net. Das ist ein Baum im norden israel frueh am morgen. Am sonntag bin ich zu Roland gefahren. Er wohnt in Kiryat Shmona, das ist die noerdllichst stadt Israel. Roland hat mich in Kfar Rafael eingelernt, er hat mit Ronit geabeitet, als ich kam. Er hatte uns nachfolger eingeladen, dass wir ihn besuchen koennten und ich habe sein angebot endlich angenommen. Roland kommt aus oesterreich und wohnt mit seiner israelischen freundin in Kiryat Shmona. Sie haben eine sehr schoene kleine wohnung und einen kater namens Kater. Ich habe dort eine nacht uebernachtet und bin am montag morgen losgewandert. es war ein richtig schoner morgen mit sonne und gruenen sommerwiesen (im Maerz). Undterwegs habe ich eine raupenwanderung gesehen. Eine raupe laeuft der anderen direkt hinterher. In diesem gaensemarsch ueberqueren sie die strasse. So eine kette ist sehr lang. Es gibt immer mal wieder welche. Eine reichte von einer seite des weges auf die andere. Gegen mitag kam ich an eine stelle in der naehe der libanesischen grenze mit diesem schild:Es war ein offenes Tor mitten auf dem weg. Auf meiner Karte war nicht vermerkt, dass man da nicht langlaufen darf und es gab keine alternative. Ich haette wieder zurueckgehen muessen. Dass war mir dann aber doch zu dumm, vorallem weil ich 10min vorher ueber einen zaun von einer avokadoplantage gestiegen bin. Ich wollte nicht wieder ueber den zaun steigen. Deshalb entschloss ich mich kurzerhand, dass ich eingeladen sei und ging durch das offene tor. Mindestens 10 minuten wanderte ich auf der libanesischen grenze, ein zaun auf der linken, einer auf der rechten seite. links konnte ich die libanesische heide bewundern (im Mittelgrund) und rechts die israelischen plantagen. Beim naechsten tor konnte ich zum glueck wieder rauslaufen und mich auf den israelischen wanderweg begeben, dem ich eigentlich folgte. Es gibt den sogenannten "schwil israel", der vom Kibbutz Dan im norden bis nach Elat durch ganz israel fuehrt. Jeder israeli wandert einmal mindestens auf diesem weg. Bald konnte ich nicht mehr. Ich war shon 6 stunden nur am laufen (ohne Pausen eingerechnet) und ca 20 km unterwegs und wurde muede. Es war zwar erst ca 14 uhr, trotzdem richtete ich mir meinen schlafplatz auf einer kuhwiese ein und genoss die sonne, den wind und die ruhe und einsamkeit. Ich sammelte auch holz, was lange dauerte. Ich musste von busch zu busch gehen und nach trockenen aesten suchen. Am ende hatte ich genug zusammen, dass ich mir kartoffeln in alufolie backen- und einen tee kochen konnte. ich hatte eine ausgetrocknete pfueze als wohnung, das war ein ebener platz. Am naechsten morgen bin ich relativ spaet erst weitergelaufen, da ich erst gegen morgen richtig geschlafen habe. Es war sehr kalt in der nacht. Ich kam in eine gegend, wo es immer mal wieder kleine fluesse in der landschaft gab, das heisst, ich konnte mich immer mal wieder waschen, was mir bei dem warmen wetter angenehm war. An den beruehmten banyas wasserfaellen stiessen Roland und sein zwillingsbruder zu mir. Sie brachten ein auto, zelt und decken mit, so dass die zweite nacht um einiges mehr komfort bot. an dem abend hatten wir auch ein gutes feuer, auf dem wir pasta kochten. Nachsten vormittag fuhren wir mit dem Auto auf den Hermon hoch, das ist der hoechste Berg Israels und das einziege winzige skygebiet. Wir wanderten von der talstation bis zur gipfelstation auf der piste. Oben war noch etwas schnee und ganz viel militaer. Bei der rueckfahrt machten wir eine Pause in einem Drusendorf und assen eine richtig leckere torte und eine art herzhaften crap in einem drusischen strassenrestaurant. Es war sehr interessant, den "generationgap" in diesem touristisch gepragten gebirgsdorf zu sehen. Die aeltere generation lief in traditioneller kleidung herum, weisses kopftuch die frauen und weisse wollmuetze die maenner und die jugend scheint gerade einer westlichen modezeitschrift entsprungen zu sein. Die maedchen liefen im punklook herum, mit kurzen haren, minnirock und piercings. so hier ist der versprochene bericht nun endlich, ich wuensche euch viel spass beim lesen bis zum naechsten mal Mechthild